Mit unserem Projekt „Das gute Leben für alle – eine Bedingungslose Grundversorgung in einer Degrowth-Gesellschaft“ wollen wir auf die Ursachen der vielfältigen Krisen, wie z.B....
>> WeiterlesenGrätzelarbeit in Wien:
Eine Bedingungslose Grundversorgung
Im Solidaritätskorpsprojekt zu Bedingungloser Grundversorgung in einer Degrowth Gesellschaft widmen wir (eine Gruppe junger Menschen) uns der Frage, wie die alltäglichen Bedürfnisse aller Menschen grundlegend gedeckt werden können. Dazu machen wir in Wien verschiedene Grätzelaktionen und teilen unsere Ideen und Erfahrungen hier auf dieser Seite.
Wer sind wir?
Wir sind eine Gruppe von jungen Menschen aus ganz unterschiedlichen Lebens und Bildungsbereichen, welche etwas verändern wollen.
Mit unserem Projekt „Das gute Leben für alle – Grundversorgung in einer Degrowth-Gesellschaft“ wollen wir das Bewusstsein für die Ursachen der heutigen Energie-, Teuerungs-, Pflege- und Klimakrisen, sowie anderer Krisen, schärfen.
Wir sehen diese Krisen im Zusammenhang mit unserem derzeitigen Wirtschaftssystem. Das zielt vor allem auf ständiges Wirtschaftswachstum, baut dabei aber auf Ausbeutung von Mensch und Natur und schafft gesellschaftliche Ungleichheiten. Es orientiert sich nicht an menschlichen Bedürfnissen, sondern an Profiten.
Was ist unser Ziel?
Wir wollen die Idee des unendlichen Wachstums, die in unseren Köpfen durch Erziehung, Medien und unsere Lebensumstände stark verankert ist, zusammen mit den Menschen, die an unseren Aktivitäten teilnehmen, hinterfragen.
Mit dem Ziel, ein Umdenken der Wiener Bevölkerung in Bezug auf wirtschaftliches Wachstum anzustoßen, wollen wir gleichzeitig Raum schaffen, um über alternative Ideen nachzudenken. Eine solche Alternative Idee nennt sich Degrowth.
Degrowth steht für eine geplante und demokratisch organisierte Reduktion von Produktion und Konsum, insbesondere im so genannten globalen Norden, um unsere gemeinsamen natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten.
Einfach gesagt bedeutet Degrowth, dass wir als Gesellschaft nicht immer mehr Dinge produzieren, sondern bewusst weniger, um so die Natur zu schonen und ein ausgewogeneres Leben führen. Somit steht Degrowth für einen Veränderung des heutigen Wirtschafts- und Gesellschaftssystems. Es soll gemeinsam menschen-, natur- und klimagerecht umgebaut werden. Es soll sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren, um ein gutes Leben für alle zu ermöglichen!
Deswegen arbeiten wir mit dem Wiener Verein „Degrowth Vienna“ zusammen. Dieser hat viel Erfahrung zum Thema Degrowth und unterstützt uns bei unserem Projekt.
Was machen wir?
Der Schwerpunkt unseres Projekts ist die Grätzlarbeit. Das heißt, wir stehen wir mit einem Informationsstand in bestimmten Grätzln oder auf Straßenfesten in Wien und sprechen mit den dort lebenden Menschen. Dort stellen wir die übergreifende Frage: Was sind die Bedürfnisse der Bewohner*Innen? Dazu können auch weitere Fragen kommen. Beispielsweise: Was sind für sie die Folgen der steigenden Lebenshaltungskosten? Oder: Wie einfach ist es für sie menschen-, natur- und klimagerecht zu leben?
Warum machen wir das?
Ein natur-, menschen- und klimafreundlicher Lebensstil ist derzeit nicht für alle möglich. In unserem profitorientiertem Wirtschaftssystem ist es teilweise sehr teuer oder schwierig natur- und klimagerechter zu leben. Wir wollen, dass ein solches Leben einfacher, normaler und attraktiver für alle Menschen wird.
Denn: Wir sind der Meinung Veränderung muss bei den Grundlagen des alltäglichen Lebens beginnen. Deswegen arbeiten wir an der Idee einer menschen-, natur- und klimagerechten „bedingungslosen Grundversorgung“.
Die bedingungslose Grundversorgung – auf englisch Universal Basic Services (UBS) genannt – ist die Idee, dass alle Bewohner:in einer Gemeinschaft, Region oder eines Landes garantierten und kostenlose Zugang zu einer Auswahl von öffentlichen Dienstleistungen bekommen.
Diese stehen also allen Menschen unabhängig von ihrer Herkunft und ihrem Vermögen niederschwellig zur Verfügung. Das heißt: Eine bedingungslose Grundversorgung sorgt dafür, dass alle Menschen das bekommen, was sie brauchen, nicht nur das, was sie sich leisten können. Denn grundlegende Dienste wie Wohnen, Essen, Gesundheit, Bildung, Pflege, Informationen und Transport sollten für alle da sein, damit alle sicher leben und zur Gemeinschaft beitragen kann. Alltägliche Existenzängste und die Abhängigkeit von ausbeuterischen Lohnarbeitsverhältnissen werden somit stark vermindert. Zusätzlich zeichnen sie sich neben ihrer Zugänglichkeit auch durch ihre Nachhaltigkeit aus.
Die Bedingungslose Grundversorgung lenkt den Fokus von der Anhäufung von Gütern hin zur Erfüllung menschlicher Bedürfnisse. Ausserdem trägt sie dazu bei, dass die Kosten des Klimaschutzes nicht auf die Ärmsten abgewälzt werden, denn öffentliche Güter des täglichen Bedarfs sind für arme Menschen viel mehr wert. Somit wird ein menschen-, natur- und klimagerechter Lebensstil für alle Menschen zugänglich, leistbar und attraktiv.
Und ein Wirtschaftssystem, welches sich nicht an immer mehr und mehr Wachstum, sondern an den tatsächlichen alltäglichen Bedürfnissen der Menschen orientiert möglich.
Wir sind der Meinung: Eine Grundversorgung mit Gütern und Dienstleistungen des alltäglichen Bedarfs muss für alle Menschen gesichert sein, unabhängig von Herkunft und Einkommen. Güter und Dienstleistungen des alltäglichen Lebens sollten keiner Gewinnorientierung unterworfen sein.
Deswegen ist unser erster Schritt die Menschen nach ihren Bedürfnissen zu fragen und mit ihnen in Kontakt zu kommen. Darum haben wir unser Grätzl-Projekt gestartet – für eine solidarische Gesellschaft, die an menschlichen Bedürfnissen, an der Sorge für einander und für die Natur orientiert ist!
Material
Zum Weiterlesen
- Eine konkrete Idee für die Welt ohne Wachstum (endlich!) – Krautreporter (
- Öffentlicher Luxus – communia (2023) >> zum Buch
- Daseinsfürsorge – gemeine Stadt >> zur Webseite
- Panel: Unlocking a just and sustainable economy through Universal Basic Services – Beyond Growth Conference
>> zum Video - Kompetenzzentrum Alltagsökonomie Wien: spannende Events & Vorträge zum Thema >> zur Webseite
Zum Weiterschauen
„The impossible Hamster (and economic growth)“
Ein Trickfilm der britischen New Economics Foundation zum Thema Wachstum – Englisch mit Untertitel.
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