Mit unserem Projekt „Das gute Leben für alle – eine Bedingungslose Grundversorgung in einer Degrowth-Gesellschaft“ wollen wir auf die Ursachen der vielfältigen Krisen, wie z.B. der Energiekrise oder der Klimakrise, aufmerksam machen. Wir sehen diese Krisen im Zusammenhang mit unserem derzeitigen Wirtschaftssystem, das auf Wachstum ausgerichtet ist und soziale und ökologische Ausbeutung sowie soziale Ungleichheit verursacht, wie z.B. in der aktuellen Krise der Lebenshaltungskosten. Darüber hinaus war die Idee der Bedingungslosen Grundversorgung als ein möglicher Ansatz ein wichtiger Teil unseres Projekts. Bei diesem Konzept geht es darum, allen Menschen grundlegende Dienstleistungen zur Verfügung zu stellen, um sicherzustellen, dass Grundbedürfnisse wie Wohnen, Gesundheit, Bildung und Energie für alle, die sie benötigen, erfüllt werden.
Die Hauptaktivitäten unseres Projekts war Grätzelarbeit – das heißt, wir sind in bestimmte Bezirke Wiens gegangen und haben mit den Menschen dort gesprochen. Dafür waren wir in sechs verschiedenen Bezirken vor Ort: zum Beispiel bei Straßenfesten, nämlich dem Straßenfest der sozialen Bewegungen im 6. Bezirk, dem Reindorfgassenfest im 15. Bezirk und dem Währinger Straßenfest im 18. Bezirk, sowie beim Kostnix-Laden im 12. Bezirk, bei einer Fahrradreparaturveranstaltung im 16. Bezirk und beim Herbstfest des Kulturzentrums 4lthangrund im 9.Bezirk. Dort verteilten wir Flyer zum Thema Degrowth und der Idee der Bedingungslosen Grundversorgung.
Zusätzlich haben wir interaktive Angebote wie Spiele und ein Mitmachplakat, auf dem die Menschen ihre eigenen Ideen und dringendsten Grundbedürfnisse eintragen konnten, genutzt, um die Menschen noch stärker einzubinden.
Mit dem Ziel, ein Umdenken der Wiener Bevölkerung in Bezug auf Wachstum anzuregen, haben wir so Räum geschaffen, um positive und transformative Ideen zu den Themen Degrowth und menschliche Grundbedürfnisse zu fördern. Die Idee des unendlichen Wirtschaftswachstums auf einem begrenzten Planeten, die durch unsere Erziehung und Sozialisation stark in unseren Köpfen verankert ist, wurde gemeinsam mit den Menschen, die an unseren Aktivitäten teilnahmen, kritisch reflektiert und hinterfragt.Diese Aktivitäten ermöglichten auch tiefer gehende Gespräche über die Grundbedürfnisse der Menschen und trugen dazu bei, ein tieferes Verständnis und Interesse für diese Themen sowohl bei den Teilnehmern als auch bei unserem Team zu wecken. Wir lernten aber auch, wie schwierig es für uns sein kann, mit fremden Menschen auf einer so tiefen und persönlichen Ebene in Kontakt zu treten.
Im Anschluss daran haben wir eine Broschüre erstellt und gedruckt, die nun an vielen verschiedenen Orten in Wien ausliegt. Die Ideen, Wünsche, Inhalte und Diskussionspunkte, die die Menschen im Rahmen der Grätzl-Aktivitäten zu ihren Grundbedürfnissen geäußert haben, sind maßgeblich in diese Broschüre eingeflossen. Das bedeutet, dass die an uns herangetragenen Wünsche und Bedürfnisse sowie die Ergebnisse unserer Arbeit sich in unseren Materialien wiederfinden und erhalten bleiben.
Unser Projekt zeigt damit, wie neue Formen der Grundversorgung soziale Ungleichheiten verringern, die Lebensqualität insgesamt verbessern und gleichzeitig nachhaltiger und umweltfreundlicher sein können.
Wir glauben, dass unser Projekt insgesamt einen positiven Einfluss hatte, indem es das Bewusstsein für die Verflechtung von Wirtschaftssystemen, sozialen Ungleichheiten und Umweltproblemen schärfte. Es hat ein Gefühl von Solidarität und gegenseitiger Unterstützung gefördert, nicht nur in unserem kleinen Team. Unser Engagement für Degrowth und eine Bedingungslose Grundversorgung hat hoffentlich viele ermutigt zu glauben, dass eine nachhaltigere und gerechtere Lebensweise für alle Menschen möglich ist.